Dargestellt ist das Altstädtische Rathaus in Brandenburg an der Havel frontal über die Straße, vor dem Rathaus steht der nach dem Verlust des Neustädtischen Rathauses hierher versetzte Roland, Zeichen städtischer Freiheit. Gefertigt hat diese Ansicht, nach einem Foto, ein künstlerisch tätiger Laienmaler, der unter den Truppen der sowjetischen Weststreitkräfte zu suchen sein könnte, die auch in Brandenburg an der Havel drei Standorte hatten. Offenbar handelte es sich um ein Freundschaftsgeschenk an die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, die den Austausch zwischen der Sowjetunion und der DDR offiziell pflegte. Seit Frühjahr 1989 gibt es auch eine Städtepartnerschaft zwischen Brandenburg an der Havel und der südrussischen Stadt Magnitogorsk am Ural, die bis heute gepflegt wird. Im Zuge der Maueröffnung im November 1989 und der raschen Wiedervereinigung, die durch die 2+4 Verhandlungen von Juni bis September 1990 auch ihren staatlichen Rahmen erhielten, lösten sich solch offizielle Vereinigungen rasch auf.
Die Malerei ist rechts unten in kyrillischen Buchstaben bezeichnet, doch konnte die Signatur nicht restlos aufgelöst werden: "Gorliko (?)". Auf der Rückseite findet sich ein Klebeetikett mit der Notiz "Übernahme vom DSF-Kreisvorstand Brdg., Sept. 1990". (ib)
Die Malerei kam 1990 als Übernahme 1990 vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft an das Museum.